Wir zeigen Ihnen unsere Tipps für Ihren eigenen
japanischen Garten
Sie wünschen sich einen eigenen japanischen Garten? Sie haben bereits Fotos gesehen oder einen dieser Gärten besuchen können, wissen aber nicht genau, wie ein solcher Garten gestaltet werden muss und was benötigt wird?
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie japanische Gärten entstanden sind, was in ihnen auf keinen Fall fehlen darf und wofür bestimmte Materialien stehen. Wenn Sie sich nur eine kleine Rückzugsmöglichkeit schaffen wollen, so können Sie das problemlos alleine umsetzen. Möchten sie Ihren ganzen Garten zu einer japanischen Oase umgestalten, so sollten sie es in Erwägung ziehen, dies mit einem Fachmann zu planen und gemeinsam umzusetzen.
Sie haben nur wenig Platz zur Verfügung? Kein Problem!
Ein großer Vorteil dieser Gartenform ist der geringe Platzbedarf, denn selbst kleine Gärten oder vereinzelte Nischen auf Ihrem Grundstück können in einen japanischen Garten verwandelt werden. Berücksichtigen Sie aber in Ihren Überlegungen, dass alles gut geplant sein will. Natürlich muss sich die Gestaltung eines Japanischen Gartens nicht auf den Garten alleine beschränken. Wenn Sie zudem asiatisches Flair auf Ihrer Terrasse verbreiten wollen, finden Sie hierzu auch in unserem Blog einige Ideen zur Inspiration.
Ein kleines Stück japanischer Geschichte in Ihrem Garten
Der japanische Garten gehört trotz seiner schlichten Erscheinung zur absolut hohen Schule der Gartengestaltung. Einige Zen-Gärten sind in Anlehnung an die japanische Philosophie und Kultur in ihrer Struktur entstanden.
Steingärten haben einen relativ ernüchternden Ursprung. Nach dem Onin-Krieg lag Kyoto in Trümmern und es fehlte das Geld, um neue, grüne Gärten zu errichten. In den Tempeln, die nun ohne üppige Finanzierung durch die Aristokratie und reiche Familien auskommen mussten, entwickelte sich um 1513 ein neuer, sehr reduzierter Stil: "Kare-san-sui", der Trockengarten aus Steinen und Sand. Diese Zengärten dienen ausschließlich der Meditation.
Zu den japanischen Steingärten entwickelte sich um 1600 ein neuer Typ des Landschaftsgartens namens "Kaiyushiki teien". Diese Gärten zeichnen sich durch ihre großzügigen Teiche aus, in denen sich Inseln befinden, die über Brücken und Steinwege erreicht werden können. Zugegeben - für den Privatgebrauch wohl eher ein Traum.
Mehr als bloß ein Garten
Die japanischen Gärten sind oft bis ins Detail geplant. Um sie verstehen zu können, muss man lernen, sie zu „lesen“. So muss neben dem theoretischen Wissen und dem praktischen Erstellen auch gegeben sein, dass der Garten tatsächlich an einem Ort entsteht, an dem sich der Erbauer absolut wohlfühlt, um die Umgebung mit dem Garten harmonieren zu lassen.
Mehr Informationen zu der alten chinesischen Harmonielehre des Feng Shui finden Sie in unserem Blogpost Feng Shui auf Terrasse und Balkon.
Asymmetrie lädt zum Perspektivwechsel ein
Wenn man von einem größeren Garten spricht, so führt ein Blick aus einer anderen Perspektive auch zu einem ganz anderen Eindruck von ein und derselben Anlage - bedingt durch die asymmetrische, dezentrale Anordnung. Unebene Wege sind sehr beliebt, um Besucher interessiert durch den Garten streifen zu lassen. Bei geraden Wegen ist das Ziel, den Blick in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Elemente und ihre Deutungen
Die Elemente, die in einem japanischen Garten Verwendung finden, sind vielseitig zu interpretieren, wobei diese Elemente sowohl einzeln als auch in Kombination betrachtet werden können.
Hier ein paar mögliche Deutungen:
Steine
- können als Symbol für Tiere stehen, die in die Natur eingebunden sind. Sie können andererseits aber auch vom Himmel herabgestiegenen Göttern gewidmet sein.
Wasser
- steht für Seen oder Ozeane, die aber ebenfalls Göttern gewidmet sein können. Laut einer chinesischen Legende verwandelt sich ein Fisch, der einen Wasserfall hinauf gelangt, in einen Drachen. Dieser „Drachentor-Wasserfall“ stellt in Japan ein Sinnbild für Erleuchtung („Satori“) dar.
Moos
- hält Feuchtigkeit im Boden und symbolisiert gleichzeitig Alter, was in Japan dadurch auch für die Ehe steht.
Bäume
- sind das Symbol für das Leben. Je nach gewünschtem Effekt können auch Bonsai gesetzt werden.
Sand, Kies und spezieller Granitkies
- finden Verwendung, um Wasser anzudeuten (beispielsweise, wenn es nicht möglich ist, einen Teich anzulegen). Durch geharkte Linien entstehen nachempfundene Wellen.
Es gibt unzählige Deutungen und Auffassungen japanischer Gärten. Neben den hier aufgeführten Elementen gibt es noch weitere, die eine symbolische Verwendung in Ihrem Garten finden können.
Setzen Sie einen Schwerpunkt
Die oben genannten Materialien sind die gängigsten. Absolut wichtig an einem japanischen Garten ist allerdings erst einmal, zu wissen, welcher es werden soll.
Für den „grünen Garten“ benötigen Sie:
- Steine
- Bambus
- nach Möglichkeit einen Teich
- Bäume oder Bonsai
- verschiedene Kies-Arten.
Für einen meditativen Zen-Garten benötigen Sie:
- ein wenig Grün (Farne oder Bambus),
- Kies und Sand.
Die richtige Bepflanzung für ihren japanischen Garten
Welche Pflanzen finden Verwendung? In hiesigen Gefilden sollte man darauf achten, auch winterharte Sorten zu verwenden wie beispielsweise
- Kiefern
- Koniferen
- Farne oder
- Bambus.
Ein absoluter Blickfang im Herbst sind Ahornsträucher oder -bäume. Kleinere Farbtupfer erhält man durch Kurzblüher wie Kirschbäume. Für das Frühjahr eignen sich Rhododendren und Azaleen, um Farbe in Ihre Oase zu bringen.
Achten Sie aber darauf, Blühpflanzen nur sehr verhalten zu setzen, denn zu viele lassen den japanischen Garten schnell überladen wirken.
Dekoration - weniger ist häufig mehr
Sehr schön und stimmungsvoll ist natürlich auch eine spezifische Dekoration. Gehen Sie mit Gestaltungselementen aber sparsam um. Es gibt eine große Auswahl an Laternen, kleinen Pagoden, Deko-Schirmen und Mini-Buddhas – weniger ist hierbei aber meist mehr. Wählen Sie lieber nur einen Blickfang aus, den sie dezent in die Landschaft integrieren. Größere Steine, wie Findlinge, wirken unaufdringlicher als Figuren, aber auch hier sollten Sie den Garten nicht überfrachten.
Ein Ort der Ruhe in Ihrer Oase
Wenn Sie ausreichend Platz zur Verfügung haben, sieht eine Sitzecke einladend aus. Hier kann eine Bank aus Stein sich wunderbar in das Gesamtambiente einfügen. Um nicht von neugierigen Blicken gestört zu werden, empfiehlt sich ein Sichtschutz aus Bambusrohren. Auch typisch asiatische Sonnenschirme passen perfekt zu einer Sitzecke, da sie durch ihre Farbintensität und ihre Optik ein absolutes Highlight in jedem japanischen Garten sind.
Ein asiatischer Garten benötigt regelmäßige Pflege
Zum Schluss nennen wir Ihnen hier nun noch ein paar wichtige Dinge zur Erhaltung eines perfekt aussehenden japanischen Gartens. Das akkurate Erscheinungsbild ist nur durch regelmäßige Pflege zu erhalten. Es ist unumgänglich, welke Blätter, abgestorbene Triebe oder Blüten regelmäßig zu entfernen, um das charakteristische Grün zu bewahren. Hecken, Bäume und Sträucher sollten zweimal im Jahr mit der Schere in Form gehalten werden. Das Wachstum von Moosen sollte ebenfalls kontrolliert werden, damit diese kleinere Steine nicht überwuchern. Das Kiesbett sollte regelmäßig in seiner Wellenform nachgeharkt werden, was allerdings nicht als unliebsame Arbeit angesehen werden sollte – gilt das Harken in der japanischen Kultur doch als entspannende Tätigkeit. Eine große Vielzahl an Mustern erreichen sie durch die Verwendung verschiedener Rechen und Harken.
Suchen Sie noch nach Dekorations-Möglichkeiten für Ihre neue japanische Wohlfühl-Oase? Lernen Sie auf unserem Blog u. a., wie man wunderschöne Kokedama selber herstellt, besondere Gartendeko aus Rost kreiert oder asiatische Kräuter zuhause anbaut.