Mit biologischen Mitteln dem Ungeziefer den Kampf ansagen
Wahrscheinlich hatte fast jeder Gartenbesitzer schon einmal mit einer Schneckenplage zu kämpfen. Nicht nur Salate und Kräuter, sondern auch Blumen fallen den Tieren in Windeseile zum Opfer. Besonders wenn der Sommer sehr feucht ausfällt wird das Ungeziefer zu einer echten Herausforderung. Es gibt unzählige Hausmittelchen und Tricks, wie man gegen diese Plage ankommt - doch bei weitem nicht alle davon sind auch gut für die Umwelt. Wie Sie Schnecken auf eine natürliche und umweltschonende Art bekämpfen können, und welche Schnecken Sie doch lieber verschonen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Natürliche Schneckenbekämpfung - so geht's
Bei der natürlichen Schneckenbekämpfung gibt es einige Dinge zu beachten. Besonders wichtig zu wissen ist es, dass manche Schnecken unter Naturschutz stehen. So zum Beispiel die große Weinbergschnecke. Doch dies ist nicht der einzige Grund, warum man die Weinbergschnecke lieber verschonen sollte. Sie frisst zudem auch die Eier der Nacktschnecken und ist damit eine gute Hilfe im Kampf gegen die schädlichen Schnecken. Generell empfielt der Naturschutzbund Schnecken mit Gehäusen lieber in Ruhe zu lassen, da sich diese zum großen Teil von abgestorbenem Pflanzenmaterial ernähren. Die wirklichen Schädlinge in Ihrem Garten sind dahingegen meist die gehäuselosen Schnecken.
Das leisten Schnecken in unserem Garten
So wie vieles im Leben, ist es auch bei der Frage nach den Schnecken nicht mit einer schwarz/weiß Antwort getan. Schnecken leisten durchaus auch einiges, um Ihren Garten instand zu halten. Abgestorbene Teile von Pflanzen und Tierkadaver werden von Schnecken gefressen und zersetzt. Sie dienen also auch als eine Art Müllabfuhr im Garten.
Diese Pflanzen sind besonders betroffen
Doch leider sind Schnecken nicht nur nützlich für Ihren Garten. Über Nacht können die Tiere ganze Salat- oder Blumenbeete kahl fressen. Oft werden die Bläter dabei so sehr beschädigt, dass die Pflanze dies nicht überlebt. Insbesondere die im Folgenden aufgelisteten Pflanzen werden von den Schnecken gerne abgefressen und sollten von Ihnen im vorhinein geschützt werden:
- Petersilie
- Schnittlauch
- Knoblauch
- die meisten Salatsorten
- Ringelblumen
- Hortensie
- Studentenblumen
- Dahlien
- Akelei
- ...
Generell werden wenige junge Pflanzen von Schnecken verschont. Dies gilt auch für solche, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium gut gegen Schnecken wehren können.
Unsere Geheimtipps
Wenn Sie einen Schneckenbefall in Ihrem Garten vermeiden wollen, oder bereits vorhandene Schnecken entfernen wollen, müssen Sie nicht gleich zu chemischen Mitteln greifen. Es gibt auch einige natürliche und umweltschonende Tricks, wie Sie Ihren Garten vor dem Ungeziefer beschützen können.
1. Morgens gießen
Schnecken sind nachtaktiv und lieben die Feuchtigkeit. So liegt es schon fast auf der Hand, dass Sie - sollten Sie Ihren Garten in der Regel Abends wässern - den Schnecken einen großen Gefallen tun. Verschieben Sie das Gießen jedoch auf den Morgen, ist das Beet zur aktiven Zeit der Schnecken wieder trocken.
2. Natürliches Gleichgewicht im Garten
Eine Schneckenplage entsteht oft dann, wenn das natürliche Gleichgewicht in Ihrem Garten nicht stimmt. Sollten sich die natürlichen Fressfeinde von Schnecken nicht in Ihrem Garten ansiedeln, kann sich das Ungeziefer ungestört ausbreiten. Versuchen Sie also, Ihren Garten so nah wie möglich an der Natur zu orientieren. Hierzu reicht es schon aus einige Haufen mit Laub oder Gartenabfällen in Ihrem Garten zu platzieren. Auch Sträucher und Hecken wirken einladend auf viele Tierarten.
Dies sind einige Beispiele natürlicher Fressfeinde von Schnecken:
- Amseln
- Stare
- Igel
- Spitzmäuse
- Kröten
- ...
Eier und Jungtiere werden darüber hinaus beispielsweise von Glühwürmchen und Hundertfüßlern verspeist.
3. Schnecken abschrecken
Um Pflanzen wie Lavendel, Thymian, Kapuzinerkresse und Rosmarin machen Schnecken üblicherweise einen großen Bogen. Diese können Sie somit am besten wie eine Art Zaun um die Stellen pflanzen, an denen besonders gefährdete Pflanzen wachsen. Effektiv ist es auch, Ihr Beet mit Extrakten wie Farnkraut, Lebermoos oder Kompost zu überstreuen. Selbst trockener Kaffeesatz funktioniert sehr gut. Eine weitere Alternative ist es, einen Ring aus Sägemehl, Steinmehl oder Kalk um Ihr Beet zu streuen. Damit diese Ihre volle Wirkung entfalten können, empfiehlt es sich, diese Ringe 30 - 50cm breit anzulegen. Allerdings müssen Sie hierbei beachten, dass diese Abwehrmittel nach jedem Regen neu aufgetragen werden müssen.
4. Schneckenzäune
Eine etwas teurere Option ist es, einen tatsächlichen Schneckenzaun um Ihre Beete zu bauen. Diese erhalten Sie in Baumärkten und Gartencentern. Schneckenzäune sollten mit einem guten Abstand zu den nächsten Pflanzen ca. 10cm tief in die Erde gesteckt werden und auch 10cm weit aus der Erde heraus ragen. Doch aufgepasst! Stellen Sie auf jeden Fall vor dem Anbringen des Zauns sicher, dass sich in dem Beet nicht schon Schnecken befinden. Denn sonst ist alle Liebesmüh leider vergebens.
5. Absammeln
Haben es dann doch ein paar Schnecken in Ihren Garten geschafft, bietet es sich an diese in den späten Abendstunden abzusammeln. Die Schnecken verstecken sich besonders gerne unter großen Blättern, wie beispielsweise von Zuchinipflanzen, unter Blumentöpfen, oder Holzlatten. Um das Sammeln zu erleichtern, können Sie diese Verstecke absichtlich in Ihrem Garten platzieren. So wird die Schneckensuche nicht jedes Mal zu einem langen Unterfangen. Sollte es früh am Morgen einen warmen Sommerregen geben ist dies auch eine sehr gute Zeit um auf Schneckenjagd zu gehen.
Nach dem Absammeln reicht es bereits die Schnecken 20 Meter weiter wieder in die Freiheit zu entlassen. Diese Entfernung reicht schon aus, damit die Schnecken nicht wieder zurück finden.