Er ziert unsere Gärten, Terrassen und Balkone, schützt uns vor der Sonne und ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: der Sonnenschirm. Doch seit wann gibt es ihn überhaupt? Wurde er schon immer auf die gleiche Art und Weise verwendet? Und wer war eigentlich zuerst da – der Sonnen- oder der Regenschirm?
In unserem Blogartikel beantworten wir diese und andere Fragen und bringen Ihnen damit die Geschichte unseres wichtigsten Gartenaccessoires näher.
Antike & Altertum: Europa, Asien & Persien
Die Anfänge der Geschichte des Sonnenschirms können in der Antike und im Altertum festgemacht werden. Erste Abbildungen, Vasenbilder, Gemälde und Texte aus dieser Zeit zeigen und erwähnen Götter und Herrscher mit Schirmen aus Bambus, Stroh und Ölpapier. Diese dienten damals vor allem dazu, Herrscher bei Prozessionen und Machtdemonstrationen zu schützen. Auch Weihegeschenke wurden mithilfe von Schirmen und Baldachinen vor den starken Strahlen der Sonne bewahrt. Ebenso wie Herrscher nutzten auch adelige Bürger Schirme als Sonnenschutz und Statussymbol, indem sie ihre Diener die Schirme tragen ließen. Denn die vornehme Blässe war schon zu Zeiten der Antike und des Altertums ein Zeichen für Wohlstand, da sich einfache Arbeiter und Bauern durch ihr Handwerk über lange Zeiträume in der Sonne aufhielten, und die vornehme Blässe den Adel somit vom Pöbel abhob. In Indien z. B. gehörte ein reich verzierter Sonnenschirm zu den Insignien des Königs und ist zudem eines der acht tibetischen Glückssymbole, also eine der acht Kostbarkeiten. Aus genau diesem Grund sind auch buddhistische Tempel in Myanmar und Thailand von stilisierten Sonnenschirmen gekrönt.
16. Jahrhundert: Italien
Im 16. Jahrhundert änderte sich das Aussehen von Sonnenschirmen zum ersten Mal drastisch. Aus den leichten Schirmchen aus Bambus, Stroh und Papier wurden stabile, schwerere Schirme aus Horn, Holz oder Fischbein, dekoriert mit rotem Stoffsamt. Doch nach wie vor fungierten Sonnenschirme als Ausdruck von Wohlstand, indem sie von Pagen für ihre Arbeitgeber getragen wurden, gewannen aber auch Ansehen als modisches Accessoire.
17. Jahrhundert: Mitteleuropa
Im 17. Jahrhundert kam es vor allem in Mitteleuropa in Mode, kleine, tragbare Sonnenschirme in Adelskreisen zu tragen (z. B. am französischen Hof). Diese wurden nun nicht mehr vom Personal, sondern von den Reichen selbst getragen, und waren in erster Linie ein Mode-Utensil und Adelssymbol – wenn auch vorbehalten für schöne Zeiten, da sie absolut nicht wetterfest waren.
Anfang 19. Jahrhundert: England & Mitteleuropa
Anfang des 19. Jahrhunderts begann der Siegeszug für den Regenschirm. Anstatt Mäntel mit Kapuzen oder Hüte zu tragen, setzten die Menschen nun auf praktische, wetterfeste Schirme. Somit ist der Regenschirm deutlich jünger als der Sonnenschirm – und hält uns noch gar nicht lange den Regen vom Leibe. In England wurde zu dieser Zeit ein besonderer Schirm entwickelt: der „en tout cas“, also ein Schirm für Sonne und Regen zugleich. Auch sogenannte Knicker kamen in Mode, also Sonnenschirme mit knickbarem Griff, um schräg einfallende Sonnenstrahlen abzuhalten. Und auch Pagodenschirme, also Schirme, bei denen die Spitze des Schirmdachs etwas höher als normal ist, wurden immer häufiger gesichtet. Doch noch immer galten Schirme als Modeobjekt und wurden als stilvolle Ergänzung zum Sonnenhut genutzt. Verziert mit Spitzen, Rüschen und Fransen waren sie auf Gemälden, Fotografien und in Mode-Journalen zu bewundern.
1920er-Jahre: Mitteleuropa & Japan
Noch in den 1920er-Jahren galt es als vornehm, blass zu sein. Tragbare Schirme wurden zum Flanieren im Sommer genutzt und galten zusammen mit dem großen Sonnenhut als Symbol von Eleganz, Wohlstand und Schönheit. Mit dem Aufbrechen der Standesgrenzen verschwanden dann jedoch auch die sogenannten Adels-Schirme. 1923 zeigte die berühmte Modeschöpferin Coco Chanel der Welt dann zum ersten Mal ihre sonnengebräunte Haut und veranlasste damit ein Umdenken in der Gesellschaft – seitdem gilt sommerliche Bräune als erstrebenswert bei Frauen wie Männern.
Nur in Japan gehört es nach wie vor zum guten Ton, als Dame ein Schirmchen zum Schutz vor der Sonne bei sich zu tragen. Denn dort ist es weiterhin ein Schönheitsideal, helle, ungebräunte Haut zu besitzen.
1928 wurde dann der erste zusammenklappbare Schirm, Knirps genannt, von Bergassessor a. D. Hans Haupt aus Breslau entwickelt. Dieser revolutionalisierte die Entwicklung des Schirms und half dabei, ihn von einem Wohlstandsobjekt in ein Alltagsobjekt umzuwandeln.
1980er-Jahre: Weltweit
Der weltweiten Diskussion über die schädliche UV-Strahlung in den 1980er-Jahren folgte ein Aufschwung in der Entwicklung von großen Stand-Sonnenschirmen. Schirme wurden zu platzüberspannenden Gebrauchsgegenständen und waren dank innovativer Leichtbau-Architektur und Materialien wie Aluminium, Polyester, Acrylfasern und glasfaserverstärktem Kunststoff trotz ihrer neuen Größe wandelbar und vielseitig einsetzbar. Jedoch sind viele Sonnenschirme aufgrund ihres günstigen Materials und ihrer Schnelllebigkeit oft anfällig für Schimmelbefall und Ausbleichen. Hier lohnt es sich, in hochwertige Sonnenschirme zu investieren, die länger Freude bereiten. Für unsere authentisch asiatischen Sonnenschirme verwenden wir ausschließlich regionale Hölzer, qualitätvollen Bambus und ausgesuchte Baumwolle und imprägnieren die Materialien mit natürlichen, burmesischen Ölen – dies garantiert höchste Qualität und Langlebigkeit.
Frei Otto legte in den 1960er-Jahren den Grundstein für platzüberspannende, wandelbare Großschirme. Sein ehemaliger Angestellter Mahmoud Bodo Rasch realisierte etwas später mit seinem Büro SL Rasch die bislang größten wandelbaren Schirme, die als Schattendächer für die Pilgerstätte in Medina, Saudi-Arabien, und für den Vorplatz der Al-Hussein Moschee in Kairo fungieren. Weitere besondere Großschirme sind u. a. Trichterschirme, die oft in der Gastronomie genutzt werden und Wasser über den Mittelmast ablaufen lassen, und Ampelschirme, die den Mast auf der Seite haben, große Flächen überspannen, jedoch instabil und recht teuer sind.
Aktuell: Weltweit
Heutzutage sind Sonnenschirme hauptsächlich Designobjekte, die standortgebunden im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon zur Schau gestellt werden. Diese gibt es in immer mehr Modellen und Varianten und mit den unterschiedlichsten Designs. Ebenfalls in Mode gekommen sind Dekoschirme, die sich schön im Haus oder Garten drapieren lassen und ein besonderes Flair verbreiten. Leider handelt es sich bei diesen Dekoschirmen oft um billige Touristenware aus Thailand oder China, hergestellt aus Ölpapier – daher haben wir uns auf Dekoschirme spezialisiert, die ihren großen Geschwistern in nichts nachstehen. Auch sie bestehen aus Bambus, Holz und einem mit natürlichen Ölen imprägnierten Baumwollüberzug, sodass sie durch Qualität und Aussehen überzeugen.
Während kleine Sonnenschirme in unseren Breiten eher als Sonnenschutz für Kinderwagen genutzt werden, sind in Asien nach wie vor auch kleine Schirmchen zum Tragen in Mode. In Japan tragen sogar Männer mittlerweile diesen Sonnenschutz. Die japanische Firma „Asahi Power Services“ hat den „Free Parasol“ erfunden, einen Sonnenschirm, der dank Drohne über dem Kopf des Besitzers fliegt, ohne dass dieser auch nur einen Finger rühren muss. Andere Sonnenschirmmodelle besitzen sogar bereits in den Schirmstoff integrierte Solarpanele, um umweltbewusst Energie erzeugen zu können. Und auch eckige Sonnenschirme werden immer beliebter bei Käufern.
Ein Museum in der kleinen norditalienischen Gemeinde Gignese, das Museum für Regen- und Sonnenschirme, hat es sich zur Aufgabe gemacht, von der Geschichte der Schirme zu erzählen. Ein sicherlich lohnenswertes Ausflugsziel, wenn Sie Zeit in Italien verbringen.
Wenn Sie nun Lust bekommen haben, sich nach einem neuen Sonnenschirm umzusehen, haben wir hier die besten Tipps, wie Sie Ihr neues Schmuckstück am besten in Szene setzen können. Ein hochwertiger Sonnenschirm kommt in einem gepflegten Garten am besten zur Geltung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Rasenpflege auf den Punkt bringen, Ihre Terrasse im fernöstlichen Stil gestalten und eine Oase der Ruhe in ihrem Garten zaubern. Außerdem halten wir Tricks bereit, wie Sie Haus und Garten umweltfreundlich verschönern können.
